Dampfrad zur Reduzierung des Ladedruckes nutzen...!?

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SubZeroXXL
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Dampfrad zur Reduzierung des Ladedruckes nutzen...!?

Beitrag von SubZeroXXL »

Gleich vorab: es geht nicht darum den mechanischen Grunddruck zu reduzieren, den die Federstärke des Wastegates vor gibt!

Die Idee is eher folgende... Die klassische Ladedruckregelung beim VR6 Turbo ohne Mapsensor sieht ja wie folgt aus. Es geht eine Überdruckleitung zum Wastegate auf der permanent Durchlass ist. Dann wird i.d.R. mit einem N75 in dieser Leitung ein Leck/Bypass erzeugt, um den Druck zwischen Ventil und Wastegate abzusenken, wodurch das Wastegate später öffnet.

Was passiert nun aber, wenn man das N75 absichtlich so verbaut, dass die Leitung immer geschlossen ist, solange das Ventil nicht angetaktet wird? Dann würde man ja mit maximalem Ladedruck fahren. Fängt man nun an das Ventil im Takt zu öffnen (bis hin zu maximalem Durchlass), könnte man damit den Ladedruck wieder auf das gewünschte Niveau absenken. Der Nachteil wäre, dass bei einem Ausfall zu viel Druck anliegen würde. Der Vorteil wäre aber theoretisch... und das ist jetzt die Frage! ...ob dadurch der Turbo eventuell viel eher Druck aufbauen würde? Der Druck müsste natürlich mit einem Mapsensor erfasst und über ein Steuergerät drehzahlabhängig reguliert werden. Gibt es Steuerungen von Greddy, HKS, Blitz usw. die das können und unabhängig vom normalen Motorsteuergerät und der Abstimmung arbeiten? :denk:


SubZeroXXL
Pistons
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Re: Dampfrad zur Reduzierung des Ladedruckes nutzen...!?

Beitrag von Pistons »

Genau so sieht es aus. Und so holt man das maximale aus einem Lader raus (durchaus, je nach Setup 1000rpm)

Untenrum wo der Sollladedruck noch nicht erreicht ist wird das Ventil komplett gesperrt. Also 95% Tastverhältnis
Sobald der Sollladedruck erreicht ist, wird das Ventil angetaktet um den Ladedruck zu halten. Da obenraus der Abgasgegendruck ansteigt muss man dann mit steigender Drehzahl das Tastverhältnis wieder etwas angeben (sperren), da diesen Part der Abgasgegendruck übernimmt

Klassisch sieht die Vorsteuerung dann so aus
(Aktuell aus meinem VR6 für 1,5bar von 3000 bis knapp 7000rpm)

Bild

Wichtig ist halt wirklich, dass das Ventil bzw die Leitung zur Dose bis zum gewünschten Ladedruck komplett dicht bleibt.
Diese Ventile sind übrigens Fail Safe Open. Also wenn der Stecker abfliegt oder die Elektonik kaputt geht, dann öffnet es und du hast den minimalen Druck


Auf deine eigentliche Frage:
Ja, das ist machbar. Ja, so funktioniert jede halbwegs anständige Ladedruckregelung
Ja, alles andere ist Murks :lol:
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LarsR19
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Re: Dampfrad zur Reduzierung des Ladedruckes nutzen...!?

Beitrag von LarsR19 »

@Pistons: Genau so würde ich die Funktion des Ventils auch interpretieren :) .

@Sub: aus den von Pistons genannten Gründen würde ich behaupten, dass sich am Ansprechverhalten des Laders nichts ändern würde, wenn du einfach den Schlauch zur Druckdose abziehen würdest. Dann bringt dieser eben alles was drin ist. Die Ladedruckregelung macht nichts anderes, als die Dose mit soviel Druck zu beaufschlagen, bis der gewünschte Ladedruck erreicht ist. Vorher wird eh sämtlicher Druck in den Ansaugtrakt umgeleitet.
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