Golf 2 VR6T Bastelkarre
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Was ist denn „das übliche Schaltsaugrohr“?! Sehe da ein normales vom Don...
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- Mofafahrer
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Sorry- Tippfehler...
Hab' es korrigiert...
Hab' es korrigiert...
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- Mofafahrer
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Weiter mit dem nächsten Schritt: Formenbau
Vom lackierten Urmodell wird nun die Negativform abgenommen. Dazu wird "einfach" auf das Urmodell ein ausreichend dickes GFK Laminat laminiert, welches später dann abgenommen wird und somit die eigentliche Negativform darstellt.
Der Reihe nach:
Im ersten Schritt muss zunächst auf das Urmodell ein Trennmittel aufgebracht werden. Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, für diese Anwendung und den "Heimwerker" eignet sich ein Trennwachs vermutlich am besten. Alternativen sind Trennlacke usw.
Das (Formen-) Wachs ist von der Konsistenz minimal fester als Schuhcreme und wird auf das Urmodell aufgetragen , leicht trocknen lassen und polieren.
Den Vorgang sollte man mindestens zwischen 5 und 7 mal wiederholen.
Wichtig: Absolute Sorgfalt ist Pflicht! Zwar unterscheidet sich der Arbeitsschritt kaum vom Polieren von einem Autolack, aber mit dem Unterschied, dass man beim Auto gerne einfach die grossen Flächen schön poliert und den kleinen Ecken, Kanten oder Sicken nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt. Das ist hier anders: jeder Quadratmillimeter muss mit Wachs poliert werden! Auch wenn es in den Ecken und Kanten nicht so viel Spass macht (es gibt andernfalls auch keinen zweiten Versuch)!
Weiterhin wichtig und entscheidend: Zum Polieren ein weiches Baumwolltuch verwenden, kein Microfaser, keine Polierwatte, Kein Leinen- einzig Baumwolltuch!
Nach dem das Trennwachs aufgetragen ist, kann dann der Formaufbau beginnen.
Bei der Ausführung der Form gibt es nun zwei Varianten: die Sparversion und die "richtige" Version.
Bei der Sparversion wird direkt mit (Epoxyd-) Harz und Glasfasergewebe laminiert.
Das Gewebe wird dabei "trocken" oder "nass" aufgelegt- es geht beides.
Für Anfänger empfehle ich die Trockenvariante.
Dazu wird mit Härter angemischtes Epoxidharz mit einem Pinsel auf das Urmodell aufgestrichen und angelieren lassen. Angeliert ist dann, wenn das Harz noch klebrig ist, aber keine Fäden mehr zieht, wenn man mit der Fingerkuppe antupft.
Dann wird die erste Lage Gewebe auf das Urmodell aufgelegt und suber trapiert. Also möglichst ohne Falten. Dann wird erneut Harz angemischt und mit einem Pinsel von innen heraus Harz eingetupft. Das bedeutet mit einem harzgetränktem Pinsel Stück für Stück das Gewebe antupfen. Das Harz zieht dann in das Glasgewebe ein und das Gewebe wird annährend transparent. Wichtig hierbei: soviel Harz eintupfen, dass das Gewebe transparent wird, aber nicht unnötig mehr!
Diese erste Lage dann ebenfalls wieder antrocknen lassen und dann die nächste Lage auflegen und wieder weiter mit Harz eintupfen.
Je nach Gewebe und Form als Anhaltspunkt etwa 6 Lagen.
Die "richtige" Variante:
Bei der richtigen Variante wird als erste Schicht vor dem GFK- Laminat ein sogenanntes Formenharz aufgetragen. Das Formenharz bildet ja die spätere Formenoberfläche und hat dafür ein paar spezielle nützliche Eigenschaften gegenüber dem normalen Laminierharz: Es ist unter Vakuum hergestellt und dadurch nahezu blasenfrei, es ist deutlich widerstandsfähiger und lässt sich auf Hochglanz polieren.
Es ist Hauptsächlich dann zum empfehelen, wenn Sichtcarbon oder mehrere Teile in der Form hergestellt werden sollen.
Wie immer ist es aber klar auch wieder mit deutlich mehr Aufwand verbunden:
Das Formenharz benötigt eine sogenannte Kuppelschicht zum eigentlichen GFK- Laminat. Diese Kuppelschicht sorgt für die perfekte (und notwendige) Verbindung der beiden Schichten.
Der Aufbau wäre dann wie folgt:
Formeharz (zähflüssig) mit Pinsel auf das Urmodel aufstreichen und angelieren lassen (keine Fäden mehr). Dann werden auf die gesamte Oberfläche Glasfaserschnitzel aufgestreut (grob gesagt wie Puderzucker). Danach weiter anhärten lassen und kurz bevor es nicht mehr klebrig ist, eine Schicht Laminierharz mit Baumwollflocken dick aufstreichen. Diese Schicht nun wieder klebrig aushärten lassen und dann mit dem Laminat beginnen. In dieser Variante können alle Glasfaserschichten direkt nacheinander aufgelegt und getupft werden (kein "Zwischenhärten" notwendig).
Das Ganze dann komplett aushärten lassen und wenn man beim Wachsen nicht geschummelt hat, lässt sich die Form dann vom Urmodell abnehmen.
LG Chris
PS: Gut, dass es hier offensichtlich keine Zeichenbeschränkung gibt...!
Vom lackierten Urmodell wird nun die Negativform abgenommen. Dazu wird "einfach" auf das Urmodell ein ausreichend dickes GFK Laminat laminiert, welches später dann abgenommen wird und somit die eigentliche Negativform darstellt.
Der Reihe nach:
Im ersten Schritt muss zunächst auf das Urmodell ein Trennmittel aufgebracht werden. Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, für diese Anwendung und den "Heimwerker" eignet sich ein Trennwachs vermutlich am besten. Alternativen sind Trennlacke usw.
Das (Formen-) Wachs ist von der Konsistenz minimal fester als Schuhcreme und wird auf das Urmodell aufgetragen , leicht trocknen lassen und polieren.
Den Vorgang sollte man mindestens zwischen 5 und 7 mal wiederholen.
Wichtig: Absolute Sorgfalt ist Pflicht! Zwar unterscheidet sich der Arbeitsschritt kaum vom Polieren von einem Autolack, aber mit dem Unterschied, dass man beim Auto gerne einfach die grossen Flächen schön poliert und den kleinen Ecken, Kanten oder Sicken nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt. Das ist hier anders: jeder Quadratmillimeter muss mit Wachs poliert werden! Auch wenn es in den Ecken und Kanten nicht so viel Spass macht (es gibt andernfalls auch keinen zweiten Versuch)!
Weiterhin wichtig und entscheidend: Zum Polieren ein weiches Baumwolltuch verwenden, kein Microfaser, keine Polierwatte, Kein Leinen- einzig Baumwolltuch!
Nach dem das Trennwachs aufgetragen ist, kann dann der Formaufbau beginnen.
Bei der Ausführung der Form gibt es nun zwei Varianten: die Sparversion und die "richtige" Version.
Bei der Sparversion wird direkt mit (Epoxyd-) Harz und Glasfasergewebe laminiert.
Das Gewebe wird dabei "trocken" oder "nass" aufgelegt- es geht beides.
Für Anfänger empfehle ich die Trockenvariante.
Dazu wird mit Härter angemischtes Epoxidharz mit einem Pinsel auf das Urmodell aufgestrichen und angelieren lassen. Angeliert ist dann, wenn das Harz noch klebrig ist, aber keine Fäden mehr zieht, wenn man mit der Fingerkuppe antupft.
Dann wird die erste Lage Gewebe auf das Urmodell aufgelegt und suber trapiert. Also möglichst ohne Falten. Dann wird erneut Harz angemischt und mit einem Pinsel von innen heraus Harz eingetupft. Das bedeutet mit einem harzgetränktem Pinsel Stück für Stück das Gewebe antupfen. Das Harz zieht dann in das Glasgewebe ein und das Gewebe wird annährend transparent. Wichtig hierbei: soviel Harz eintupfen, dass das Gewebe transparent wird, aber nicht unnötig mehr!
Diese erste Lage dann ebenfalls wieder antrocknen lassen und dann die nächste Lage auflegen und wieder weiter mit Harz eintupfen.
Je nach Gewebe und Form als Anhaltspunkt etwa 6 Lagen.
Die "richtige" Variante:
Bei der richtigen Variante wird als erste Schicht vor dem GFK- Laminat ein sogenanntes Formenharz aufgetragen. Das Formenharz bildet ja die spätere Formenoberfläche und hat dafür ein paar spezielle nützliche Eigenschaften gegenüber dem normalen Laminierharz: Es ist unter Vakuum hergestellt und dadurch nahezu blasenfrei, es ist deutlich widerstandsfähiger und lässt sich auf Hochglanz polieren.
Es ist Hauptsächlich dann zum empfehelen, wenn Sichtcarbon oder mehrere Teile in der Form hergestellt werden sollen.
Wie immer ist es aber klar auch wieder mit deutlich mehr Aufwand verbunden:
Das Formenharz benötigt eine sogenannte Kuppelschicht zum eigentlichen GFK- Laminat. Diese Kuppelschicht sorgt für die perfekte (und notwendige) Verbindung der beiden Schichten.
Der Aufbau wäre dann wie folgt:
Formeharz (zähflüssig) mit Pinsel auf das Urmodel aufstreichen und angelieren lassen (keine Fäden mehr). Dann werden auf die gesamte Oberfläche Glasfaserschnitzel aufgestreut (grob gesagt wie Puderzucker). Danach weiter anhärten lassen und kurz bevor es nicht mehr klebrig ist, eine Schicht Laminierharz mit Baumwollflocken dick aufstreichen. Diese Schicht nun wieder klebrig aushärten lassen und dann mit dem Laminat beginnen. In dieser Variante können alle Glasfaserschichten direkt nacheinander aufgelegt und getupft werden (kein "Zwischenhärten" notwendig).
Das Ganze dann komplett aushärten lassen und wenn man beim Wachsen nicht geschummelt hat, lässt sich die Form dann vom Urmodell abnehmen.
LG Chris
PS: Gut, dass es hier offensichtlich keine Zeichenbeschränkung gibt...!
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
das ist so irre, bitte bitte weiter
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- Mofafahrer
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Freut mich wenn`s gefällt
Obwohl ich mit den oberflächlichen Infos hier aber immer noch von Nachahmungstaten abraten würde!
Die Vorbereitung der Form:
Wenn also alles trocken ist- (ca. 15-20 Stunden) kann man die Form vom Urmodell "abtrennen". Abtrennen heisst in dem Fall einfach einmal umlaufend an der Kante entlangsägen. Das geht am einfachsten mit dem Fein- Multitool und einem HSS Sägeblatt. Das ist nur deshaln notwendig, weil durch das Laminieren natürlich auch ein Teil des Laminats unter das Urmodell hineinläuft und dann natürlich hier verhaken würde.
Danach kann man theoretisch die Form abheben und wenn das Urmodell nicht extrem leicht ist, sollte dises mit einem leichten Ruck rausfallen und man hält die Form in der Hand.
Wenn man Angst hat und an einer kritischen Stelle doch sicherheitshalber noch mal nachwachst - aber dann ein Microfaser Tuch nimmt, sieht es so aus wie auf den Fotos... An denen Stellen reisst das Holz auseinander, aber die Form löst sich nicht...
Durch das stabile Formenharz lassen sich solche Stellen aber dann noch rückstandslos retten.
Je nach Form macht es nun Sinn, der Form einen stabilen Sockel zu basteln. Da reichen zum Beispiel zwei Holzlatten, die man auf eine grosse Grundplatte leimt und dann die Form zum Beispiel mit Heisskleber anklebt. Hinweis: Die Form hat normalerweise ausreichende Eigenstabilität- es geht rein darum, dass die Form einen guten Stand hat und man sauber arbeiten kann.
Dann die Schnittkante- also die Aussenkante der Form ausgiebig entgraten und gerne auch leichte Radien anschleifen. Zum Beispiel mit 80`er Papier anfangen und zum Schluss noch mal mit 600`er darüber. Es geht dabei darum, dass das Gewebe später beim Einlegen sanft über die Kante gleiten kann und keine "Laufmaschen" am Grat zieht.
Theoretisch wäre die Form dann fertig- aber es gibt wahrscheinlich immer noch feine Stellen, die man noch mal fein nachschleifen möchte oder muss.
Gerade wenn man den Klarlack auf dem Urmodell aus der Dose und mit ungeübter Hand spritzt, gibt`s wohl immer eine inhomogene Orangenhaut in der Form. Diese lässt sich aber in der Form problemlos schleifen.
Die Oberfläche der Form kann man nun beliebig schleifen- bis hin zu hochglanzpolieren. Ich habe nach und nach bis zu 3.000`er Schleifpad geschliffen. Das ergibt dann eine schöne, leicht matte Oberfläche.
Nun wird die Form analog des Urmodells gewachst. Auftragen, verteilen, leicht trocknen lassen und auspolieren. Auch etwa 5 bis 7 Durchgänge.
Für das Laminat wird dann als erste Schicht ein sogenanntes Gelcoat aufgetragen. Das Gelcoat bildet die erste Schicht des späteren Teils und hat die Vorteile, dass es besonders kratzfest- aber auch direkt lackierbar (Klarlack) ist. Daneben hat es noch den Vorteil, dass die späteren Gewebefasern nicht direkt an der Oberfläche des Bauteils liegen. Das Gelcoat hat je nach Verfahren etwa 0,2 bis 0,4mm. Es lässt sich am besten mit der Rolle auftragen. Pinsel geht natürlich auch- wird aber meist nicht so gleichmässig.
Das Gelcoat ist somit vergleichbar mit dem Formenharz und kann- mit enstsprechenden- Abstrichen- auch darauf verichtet werden.
Für den Auftrag gilt: so viel wie möglich, aber exakt so, dass es nicht beginnt zu laufen und sich in Sicken oder Ecken sammelt.
Warum:
Egal ob bei Harz, Gelcaoat oder Formenharz gilt: Anders als bei Farbe trocknet das Material dort am schnellsten wo es die meiste Schichtdicke hat. Wenn man aber zu dünn aufträgt, kann es passieren, dass der Aushärteprozess nicht einsetzt oder extrem langsam verläuft.
Trägt man jedoch zu viel Gelcoat auf oder bilden sich Ansammlungen, werden diese Stellen später milchig (weissliche Flecken).
Das Gelcoat wie immer angelieren lassen, bis es keine Fäden mehr zieht.
Fotos anbei:
Schäden am Urmodell wegen falsch gewachst,
Detailbild mit dem Konturenband zur Begrenzung der eigentlichen Verkleidung (man sieht dort auch, dass die Oberfläche ausserhalb der Türverkleidung nur noch ganz grob geschliffen wurde)
Wachsen der Form
Gelcoat gewalzt
LG Chris
Obwohl ich mit den oberflächlichen Infos hier aber immer noch von Nachahmungstaten abraten würde!
Die Vorbereitung der Form:
Wenn also alles trocken ist- (ca. 15-20 Stunden) kann man die Form vom Urmodell "abtrennen". Abtrennen heisst in dem Fall einfach einmal umlaufend an der Kante entlangsägen. Das geht am einfachsten mit dem Fein- Multitool und einem HSS Sägeblatt. Das ist nur deshaln notwendig, weil durch das Laminieren natürlich auch ein Teil des Laminats unter das Urmodell hineinläuft und dann natürlich hier verhaken würde.
Danach kann man theoretisch die Form abheben und wenn das Urmodell nicht extrem leicht ist, sollte dises mit einem leichten Ruck rausfallen und man hält die Form in der Hand.
Wenn man Angst hat und an einer kritischen Stelle doch sicherheitshalber noch mal nachwachst - aber dann ein Microfaser Tuch nimmt, sieht es so aus wie auf den Fotos... An denen Stellen reisst das Holz auseinander, aber die Form löst sich nicht...
Durch das stabile Formenharz lassen sich solche Stellen aber dann noch rückstandslos retten.
Je nach Form macht es nun Sinn, der Form einen stabilen Sockel zu basteln. Da reichen zum Beispiel zwei Holzlatten, die man auf eine grosse Grundplatte leimt und dann die Form zum Beispiel mit Heisskleber anklebt. Hinweis: Die Form hat normalerweise ausreichende Eigenstabilität- es geht rein darum, dass die Form einen guten Stand hat und man sauber arbeiten kann.
Dann die Schnittkante- also die Aussenkante der Form ausgiebig entgraten und gerne auch leichte Radien anschleifen. Zum Beispiel mit 80`er Papier anfangen und zum Schluss noch mal mit 600`er darüber. Es geht dabei darum, dass das Gewebe später beim Einlegen sanft über die Kante gleiten kann und keine "Laufmaschen" am Grat zieht.
Theoretisch wäre die Form dann fertig- aber es gibt wahrscheinlich immer noch feine Stellen, die man noch mal fein nachschleifen möchte oder muss.
Gerade wenn man den Klarlack auf dem Urmodell aus der Dose und mit ungeübter Hand spritzt, gibt`s wohl immer eine inhomogene Orangenhaut in der Form. Diese lässt sich aber in der Form problemlos schleifen.
Die Oberfläche der Form kann man nun beliebig schleifen- bis hin zu hochglanzpolieren. Ich habe nach und nach bis zu 3.000`er Schleifpad geschliffen. Das ergibt dann eine schöne, leicht matte Oberfläche.
Nun wird die Form analog des Urmodells gewachst. Auftragen, verteilen, leicht trocknen lassen und auspolieren. Auch etwa 5 bis 7 Durchgänge.
Für das Laminat wird dann als erste Schicht ein sogenanntes Gelcoat aufgetragen. Das Gelcoat bildet die erste Schicht des späteren Teils und hat die Vorteile, dass es besonders kratzfest- aber auch direkt lackierbar (Klarlack) ist. Daneben hat es noch den Vorteil, dass die späteren Gewebefasern nicht direkt an der Oberfläche des Bauteils liegen. Das Gelcoat hat je nach Verfahren etwa 0,2 bis 0,4mm. Es lässt sich am besten mit der Rolle auftragen. Pinsel geht natürlich auch- wird aber meist nicht so gleichmässig.
Das Gelcoat ist somit vergleichbar mit dem Formenharz und kann- mit enstsprechenden- Abstrichen- auch darauf verichtet werden.
Für den Auftrag gilt: so viel wie möglich, aber exakt so, dass es nicht beginnt zu laufen und sich in Sicken oder Ecken sammelt.
Warum:
Egal ob bei Harz, Gelcaoat oder Formenharz gilt: Anders als bei Farbe trocknet das Material dort am schnellsten wo es die meiste Schichtdicke hat. Wenn man aber zu dünn aufträgt, kann es passieren, dass der Aushärteprozess nicht einsetzt oder extrem langsam verläuft.
Trägt man jedoch zu viel Gelcoat auf oder bilden sich Ansammlungen, werden diese Stellen später milchig (weissliche Flecken).
Das Gelcoat wie immer angelieren lassen, bis es keine Fäden mehr zieht.
Fotos anbei:
Schäden am Urmodell wegen falsch gewachst,
Detailbild mit dem Konturenband zur Begrenzung der eigentlichen Verkleidung (man sieht dort auch, dass die Oberfläche ausserhalb der Türverkleidung nur noch ganz grob geschliffen wurde)
Wachsen der Form
Gelcoat gewalzt
LG Chris
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- Mofafahrer
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Bevor es mit dem CFK Laminat weitergeht, noch ein paar Stichpunkte zum Material.
im ersten Schritt mal zum Teil Chemie und Zubehör (neben Gewebe und Werkzeuge):
Auch wenn man die Arbeitszeit natürlich nie rechnen darf, steckt in so einem Projekt natürlich vor allem extrem viel Arbeitszeit und Geduld.
Ich kann nicht sagen, wie sich günstigere Materialien verarbeiten lassen, weil ich es bisher noch nicht getestet habe und sich dazu auch die Gelegenheit bisher nicht ergeben hat.
Ich würde nicht sagen, dass günstigere Materialien nicht funktionieren und möchte auch keine Wissenschaft daraus machen. Allerdings ist es so, dass ´mir die Beratung extrem wichtig ist und war- ohne diese ginge es einfach nicht (bzw. wird sonst wirlich unbezahlbar)- und ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass wenn man das gesamte Material von einem Lieferanten bezieht, man um einiges bessere Möglichkeiten hat, eventuelle Fehler und Probleme zu analysieren. Und die ungewollten Probleme kommen leider...
Mann muss wirklich beachten dass diese Materialen reine Industrieprodukte sind und exakt nach Herstellervorgabe verarbeitet werden müssen- sowohl exaktes Mischungsverhältnis, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und das Auftragen selbst. Abweichungen führen eben in der Regel nicht zu einem schlechteren Ergebnis, sondern meist zu gar keinem oder bestenfalls zu reinem Erkenntnisgewinn.
Ich habe einmal genüsslich voller Elan abends im Garten laminiert, dann verschwand die Sonne unauffällig hinterm Hausdach und Ende der Vorstellung... Innerhalb von ein paar Minuten war das Thema beendet und das Harz im Topf hart.
Oder auch, dass das Wachs wenn es mit Microfaser poliert wird, nicht trennt, hätte ich wohl nicht ohne fachmännische Beratung und der Gewissheit, dass Formenharz,Laminierharz und Wachs im Zusammenspiel funktioniert, herausgefunden. Daher verwende ich bis auf weiteres erst mal nur Material, was zumindest theoretisch erprobt ist und jegliche Probleme beim Anwender zu verorten sind.
Bei den 3 verwendeten Harzen (Laminierharz, Gelcoat und Formenharz) ist es im Prinzip so, dass jeweils das Harz in einem vorgegebenen Mischungsverhältnis mit einem Härter angerührt wird. Vereinfacht gesagt ist es so, dass die verschiedenen Härter die Verarbeitungszeit oder die Trocknungszeit beeinflussen. Je nach Anwendung kann es natürlich sinnvoll sein, einen anderen Härter in Kombination zum Harz zu wählen.
Das Harz wird dann mit einer genauen Waage gemischt und und mit einem Rührer (auf dem Akkuschrauber etc.) mit langsamer Drehzahl gerührt.
Wichtig hierbei: Immer nur kleine Portionen im Bereich um maximal 300g anrühren- ansonsten besteht die Gefahr, dass das Harz durch zu grosses Volumen reagiert und innerhalb Sekunden aushärtet.
Wer es besonders sorgfältig macht, verhindert dann noch durch ein Umtopfen, das heisst das angerührte Harz wird vom Rührbecher in einen neuen Becher geleert, dass Harz verarbeitet wird, welches im Randbereich des Bechers nicht sauber verrührt worden ist.
Zu den Harzen gibt es dann noch - abgesehen vom Gewebe an sich- verschiedenes Zubehör:
- Baumwollflocken (zum untermischen für mechanische Festigkeit und Verklebungen etc.)
- Glasfaserschnitzel (zum untermischen für abriebfeste Schicht oder als Füllstoff)
- Micro- Ballons (zum untermischen für gute Schleifbarkeit)
- Thixotropiermittel (zum Eindicken der Harze um eine ablaufbeständigere, gelartige Konsistenz zu erreichen)
Je nach Vorhaben und Bauteil kann man dann mit diesen Zusatzstoffen noch verfeinern und experimentieren.
Aufgetragen wird dann je nach Anwendung - wie schon geschrieben- mit Pinsel oder Rolle.
LG Chris
im ersten Schritt mal zum Teil Chemie und Zubehör (neben Gewebe und Werkzeuge):
Auch wenn man die Arbeitszeit natürlich nie rechnen darf, steckt in so einem Projekt natürlich vor allem extrem viel Arbeitszeit und Geduld.
Ich kann nicht sagen, wie sich günstigere Materialien verarbeiten lassen, weil ich es bisher noch nicht getestet habe und sich dazu auch die Gelegenheit bisher nicht ergeben hat.
Ich würde nicht sagen, dass günstigere Materialien nicht funktionieren und möchte auch keine Wissenschaft daraus machen. Allerdings ist es so, dass ´mir die Beratung extrem wichtig ist und war- ohne diese ginge es einfach nicht (bzw. wird sonst wirlich unbezahlbar)- und ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass wenn man das gesamte Material von einem Lieferanten bezieht, man um einiges bessere Möglichkeiten hat, eventuelle Fehler und Probleme zu analysieren. Und die ungewollten Probleme kommen leider...
Mann muss wirklich beachten dass diese Materialen reine Industrieprodukte sind und exakt nach Herstellervorgabe verarbeitet werden müssen- sowohl exaktes Mischungsverhältnis, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und das Auftragen selbst. Abweichungen führen eben in der Regel nicht zu einem schlechteren Ergebnis, sondern meist zu gar keinem oder bestenfalls zu reinem Erkenntnisgewinn.
Ich habe einmal genüsslich voller Elan abends im Garten laminiert, dann verschwand die Sonne unauffällig hinterm Hausdach und Ende der Vorstellung... Innerhalb von ein paar Minuten war das Thema beendet und das Harz im Topf hart.
Oder auch, dass das Wachs wenn es mit Microfaser poliert wird, nicht trennt, hätte ich wohl nicht ohne fachmännische Beratung und der Gewissheit, dass Formenharz,Laminierharz und Wachs im Zusammenspiel funktioniert, herausgefunden. Daher verwende ich bis auf weiteres erst mal nur Material, was zumindest theoretisch erprobt ist und jegliche Probleme beim Anwender zu verorten sind.
Bei den 3 verwendeten Harzen (Laminierharz, Gelcoat und Formenharz) ist es im Prinzip so, dass jeweils das Harz in einem vorgegebenen Mischungsverhältnis mit einem Härter angerührt wird. Vereinfacht gesagt ist es so, dass die verschiedenen Härter die Verarbeitungszeit oder die Trocknungszeit beeinflussen. Je nach Anwendung kann es natürlich sinnvoll sein, einen anderen Härter in Kombination zum Harz zu wählen.
Das Harz wird dann mit einer genauen Waage gemischt und und mit einem Rührer (auf dem Akkuschrauber etc.) mit langsamer Drehzahl gerührt.
Wichtig hierbei: Immer nur kleine Portionen im Bereich um maximal 300g anrühren- ansonsten besteht die Gefahr, dass das Harz durch zu grosses Volumen reagiert und innerhalb Sekunden aushärtet.
Wer es besonders sorgfältig macht, verhindert dann noch durch ein Umtopfen, das heisst das angerührte Harz wird vom Rührbecher in einen neuen Becher geleert, dass Harz verarbeitet wird, welches im Randbereich des Bechers nicht sauber verrührt worden ist.
Zu den Harzen gibt es dann noch - abgesehen vom Gewebe an sich- verschiedenes Zubehör:
- Baumwollflocken (zum untermischen für mechanische Festigkeit und Verklebungen etc.)
- Glasfaserschnitzel (zum untermischen für abriebfeste Schicht oder als Füllstoff)
- Micro- Ballons (zum untermischen für gute Schleifbarkeit)
- Thixotropiermittel (zum Eindicken der Harze um eine ablaufbeständigere, gelartige Konsistenz zu erreichen)
Je nach Vorhaben und Bauteil kann man dann mit diesen Zusatzstoffen noch verfeinern und experimentieren.
Aufgetragen wird dann je nach Anwendung - wie schon geschrieben- mit Pinsel oder Rolle.
LG Chris
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- Mofafahrer
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Parallel dazu noch ein Screenshot der gespiegelten Negativform für die Beifahrerseite.
Bis jetzt leider nur auf dem Rechner...
Grüsse Chris
Bis jetzt leider nur auf dem Rechner...
Grüsse Chris
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- VR6-Chefkonstrukteur
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Ich hab das mal an den Nagel gehägt das ich beim Moped eine Verkleidung "mal eben schnell" nachbaue
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- Mofafahrer
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Ne ne... So schnell wird nicht aufgegeben!
Fotos? Ungefähre Größe?
LG Chris
Fotos? Ungefähre Größe?
LG Chris
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- VR6-Lehrling
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Das hört sich doch so an, wie wenn der Chris Dir das schnell macht
Turbo makes torque, and torque makes fun...
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- Mofafahrer
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Ne ne, selbst ist der Mann!
Aber ich stehe gerne an der Seitenlinie!
LG
Aber ich stehe gerne an der Seitenlinie!
LG
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- VR6-Chefkonstrukteur
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Re: Golf 2 VR6T Bastelkarre
Ich hab dir eine PN geschrieben
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