Also...
CFK Türverkleidungen
Dazu erst mal etwas Prosa:
Das Ganze nennt sich ja Faserverbundwerkstoff (oder eben Composite) und funktioniert prinzipiell immer ähnlich- egal ob Propeller für Modelflugzeug oder eben Rennyacht: Es wird zuerst ein Urmodell hergestellt, davon wird eine Form abgenommen (Negativform) und in diese Form wird dann das eigentliche Teil laminiert.
Demnach haben wir also 3 Teile:
- Das Urmodell
- Die Negativform
- Das eigentliche Teil
Für die Herstellung der jeweiligen Teile gibt es dann natürlich noch jeweils verschiedene Verfahren:
- Das Urmodel kann ganz konventionell auf einem vorhandenem Muster aufgebaut werden - oder eben auch nur virtuell als 3D CAD Modell erstellt werden.
- Die Form kann klassisch vom Urmodell abgeformt oder zum Beispiel auch aus einem Block gefräst werden. Wenn das Urmodell natürlich nur virtuell im CAD konstruiert ist, lässt sich davon selbsterklärend natürlich nichts abformen und es muss gefräst werden.
- Das eigentliche Teil kann von Hand in der Form laminiert werden oder professionell in einem Autoklav mit Prepreg- Gewebe und Vakuum hergestellt werden.
Zurück zur Türverkleidung
So als ganz groben Anhaltspunkt kann man für ein professionell hergestelltes Paar Türvekleidungen etwa 13.000€ ansetzten. Davon etwa 11.000€ Einmalkosten und ca. 2.000€ für die Teile selbst (so als groben Richtwert). Da das vermutlich eher uninteressant ist, muss man in der do-it-yor-self-Variante eben einige Kompromisse machen und viel Handarbeit dagegensetzen. Aus meiner Sicht besteht die Schwierigkeit vor allem darin, den Idealweg zu finden und die Abstriche genau an der richtigen Stelle machen.
Das heisst zum Beispiel das Urmodel oder die Form in Handarbeit herstellen, aber das trotzdem gut genug, dass nachher das Ergebnis zumindest passt. Perfekt wird es vermutlich nicht werden. Und als Beispiel gerade bei der Form bedeutet das: Wie viel Aufwand und Material stecke ich rein, dass es für mein Vorhaben passt. "So wenig wie möglich und so viel wie nötig" wäre da die Ideallinie.
Steckt man nur den halben Aufwand in die Form, hat man am Ende eben keine halb so gute Türverkleidung, sondern ziemlich sicher gar keine!
Mann muss dazu wissen, dass man auf der ganzen Strecke eben nicht mehr einfach "nachjustieren" kann. Wenn das Urmodell aus welchem Grund auch immer schlecht ist, kann man das praktisch nicht mehr "aufholen". Das Gleiche gilt für die Form: Ist diese, warum auch immer, nicht ausreichend, bedeutet das exakt: nicht ausreichend! Und recht schnell sind dann 500€ oder mehr im Sondermüll...
Zusammengefasst: man kann auf der ganzen Kette also nicht noch mal nachschweissen oder noch irgendwo eine zusätzliche Schraube reindrehen.
Kann man vielleicht mit einem Lackaufbau vergleichen.
Das Urmodell:
Als Basis nimmt man natürlich zunächst eine Serientürverkeidung. Da fängt das Problem dann schon bei der Auswahl an: Es gibt mindestens 3 verschiedene Hersteller und leider hat jede Variante etwa gleich viele Vor- wie Nacheile: Es git zweimal Holz (MDF) und eine Kunststoffausführung.
Kunststoff wäre von der Formstabilität ideal- lässt sich aber nur schwer spachteln. Bei der Holz "Kast" ist es so, dass sie sehr steif ist, dafür Feuchtigkeitsempfindlich. Bei ersteller FIBRIT ist identisch, nur andersherum...
Der Punkt ist, wenn man die Türverkleidung "ganz normal" montiert, fällt sowas gar nicht auf- das zieht sich hin und fertig. CFK zieht sich allerdings nicht einfach hin...
Also ist grösste Sorgfalt beim Urmodell angesagt! So ist zum Beispiel bei den meisten gebrauchten Verkleidungen der obere Teil, über der oberen Ziersicke, ziemlich beweglich. Das muss also beim Urmodell schon richtig positioniert und dann stabilisiert werden.
Nächstes Thema: Durch massenweise Spachtel, Filler und was sonst noch alles draufkommt, wird das Teil dann ziemlich schwer und auch immer wieder stellenweise feucht. Also sauber und sorgfältig abstützen um Verzug zu vermeiden und für später genügend Stabilität zum Schleifen zu erreichen.
Dazu habe ich die Verkleidung auf eine stabile Holzplatte geklebt und mit einigen Holzstücken abgestützt. Die Hölzer sollten nicht zu lang, aber lang genaug sein, dass man noch darunter fassen kann. Die Hölzer werden vorher natürich auf die exakte Länge gesägt. Davor oder danach werden noch alle Löcher von unten mit Holz zugeklebt.
Genug Text
Den Rest (den Rest des ersten Teils!) erklären die Bilder besser und schneller
(Nur leider steht die Reihenfolge auf dem Kopf...
)
LG Chris