Chips mit Kopierschutz-Sockel

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MysticEmpires
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Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von MysticEmpires »

Hi,

blöde Frage. Aber ich habe mir 2009 mal einen Chip von Zoran machen lassen. Dieser hatte einen Kopierschutz-Sockel.

In meiner unglaublichen Blödheit habe ich den Kopierschutz-Sockel entfernt und den Chip einfach so eingebaut. Zu meiner Verwunderung lief das ganze auch perfekt.
(Fragt mich nicht wieso ich ihn entfernt habe. Ich war dumm und neugierig)

Nun aber zu meiner Frage. Wozu dann der Sockel? Macht der nicht eigentlich Adress-Scrambling damit man den EPROM nicht auslesen kann?

Hat zufällig jemand noch so einen Sockel von Zoran? Würde da gerne mal testen ob das einen Unterschied macht.

Mit freundlichen Grüßen
Zuletzt geändert von MysticEmpires am 06.07.2022, 16:01, insgesamt 2-mal geändert.
HeinrichG
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Re: Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von HeinrichG »

Mahlzeit,

was soll ein Kopierschutzsockel sein? Was ist es für ein Chip, also die Bezeichnung?
Grüße
Heinrich

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MysticEmpires
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Re: Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von MysticEmpires »

Hier mal ein Beispiel:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 5-223-3669

So wurden die Chip früher öfters verkauft. Vom Bild her würde ich vermuten das ist sowas hier (habe meinen Sockel ja nicht mehr^^):

https://grautec.de/kopierschutzmodule.html

Was aber komisch ist, das mein Chip auch ohne diesen Sockel perfekt funktioniert. Ich habe noch folgendes gefunden:

http://www.turbosport.co.uk/showthread. ... 373&page=2

Dort wird vermutet das der Sockel den EEPROM etwas "verlangsamt". Ob das in dem Kontext Sinn macht kann ich leider nicht sagen.
HeinrichG
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Re: Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von HeinrichG »

Was für eine Bezeichnung steht auf dem großen Chip, also dem oben?

EDIT: Dass der Chip auch ohne diesen "Kopierschutz" funktioniert, ist in der Tat sehr komisch. Ein EEPROM (zum Beispiel 27C256, 32kb bzw, 256kbit) hat beispielsweise 15 Addressleitungen und 8 Datenleitungen. Diese 15 Leitungen kodieren die Addresse im Chip, die Daten, die sich auf dieser Adresse befinden, werden dann auf den 8 Datenleitungen (1 Byte = 8 Bit, deswegen 8 Leitungen) rausgeschoben. Soll heißen: über die 15 Leitungen spricht man in die Adresse im Chip an und das Byte, was sich an dieser Adresse befindet, wird rausgeschoben.

Diese Kopierschutzchips bringen diese Adressierung durcheinander. Das heißt, wenn man im Normalfall für Adresse 2 (Binär 10) einfach die Leitung 2 auf HIGH ziehen würde, müsste man hier eine andere Leitung hochziehen, keine Ahnung, 7 oder so. Für das Steuergerät ist das Ganze ja transparent, weil die Daten wurden ja über diesen Kopierschutzchip geschrieben. Wenn man versucht so einen Chip auszulesen (ohne den Kopierschutzchip), dann liest man nur Schrott aus, weil die Adressen nicht mehr stimmen.

Ja, der Kopierschutzchip macht das Ganze langsamer. Die 27C256 gibt es als 70/80ns und als 120/150ns Versionen, wenn ich es noch richtig weiß. Die Frage ist, ob diese Verlangsamung irgendeine Rolle spielt, es kommt drauf an, wie die Software auf dem Steuergerät implementiert ist, da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Zuletzt geändert von HeinrichG am 08.07.2022, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
Heinrich

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Re: Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von MysticEmpires »

Du meinst auf dem EEPROM?

Winbond
W27C512-45Z

Original waren im VR6 meistens diese alten Ultaviolet löschbaren 27C512 verbaut. Aber da kenne ich grade keine Teilenummer.
Zuletzt geändert von MysticEmpires am 08.07.2022, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
HeinrichG
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Re: Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von HeinrichG »

Ja, genau, auf dem EEPROM.

Ah okay, ist der normale 27Cxxx. Habe oben noch was zu geschrieben. Der 27C512 hat 16 Adressleitungen, der Rest ist gleich.
Grüße
Heinrich

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Re: Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von MysticEmpires »

Genau das ist die Frage. Weil der Typ im Uk Forum hatte ja das gleiche Verhalten (sprich das der Chip auch ohne Sockel lief und der Dump sauber war). Sprich das dieser Sockel einfach nichts macht (außer ggf. den die Geschwindigkeit verringern).

Aber da mein Chip auch so funktioniert. Vermute ich das dieses "mischen" nicht aktiviert war auf dem Kopierschutzsockel. Ich habe gelesen das einige Motorsteuergeräte nicht starten wenn der Chip zu schnell reagiert, scheint bei meinen Steuergeräten aber nicht der Fall zu sein.

Ich weiß leider auch nicht was der VR6 Serie verbaut hat. Auf dem Original Chip (aus einem Austauschsteuergerät) den ich hier habe steht nur "B58157" (was die Boschnummer zu seinen scheint) und nen Logo von Texasinstrument. Damit kann ich leider den Speed nicht ermitteln.

*EDIT*

Evtl. könnte es sein "TMS27C512" sein. Den gab es in 100 ns, 120 ns, 150 ns, 200 ns und 250 ns

*EDIT2*

Das mit der Geschwindigkeit scheint vom Gerät abzuhängen. Beispielweise sind 45ns Chip in älteren C64 ein Problem. Neuere kommen aber mit 45ns klar. Jetzt müsse man nur wissen welche Chip Serie im VR6 sind :D. Kann man das evtl. über die Boschnummer ermitteln im Netz finde ich nur "EPROM 27C512 DIL28" das hilft nicht wirklich.
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Re: Chips mit Kopierschutz-Sockel

Beitrag von Pr3muToS »

wenn es zb ein aktueller grautec sockel ist, wird der flash verschlüsselt und über den kleinen chip am sockel entschlüsselt bevor es in das Steuergerät geht. Somit kann man den Flash nicht direkt auf die Platine (ohne Sockel) da das Steuergerät mit dem verschlüsseltem Datensatz nichts anfangen kann, auslesen des Flash bringt auch nichts.
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