Drehmomentenbegrenzung:
Eine Drehmomentenbegrenzung wird nur in den ersten beiden Gängen/Fahrstufen umgesetzt, damit das anliegende Drehmoment mit der Untersetzung der Gänge nicht zum Abscheren der Antriebswellen/Kardanwellen führt. Hab ich selbst erlebt bei einer Testfahrt mit einem SLR V12Biturbo (keine Angst, gibts nicht zu kaufen, werden wir nie in Serie produzieren). Das wird nur bei Hecktrieblern und Allradlern gemacht wegen der Selbstverstärkung der Traktion an der HA durch das Massenträgheitsmoment des Fahrzeugs.
Eine Begrenzung des Drehmoments in einem VR6T mit Frontantrieb ist sinnfrei, da die überschüssige Leistung über durchdrehende Räder verpufft. Um das Getriebe zu schonen müsste man das Drehmoment bei 400Nm (02M-Getriebe, bzw. 300Nm bei 02S und 02A) begrenzen, was allerdings eine Leistungsbegrenzung auf ca. 350PS (bzw. 260-270PS) darstellt (ausgegangen von max 6.500U/min).
Ansonsten tritt ein großes Drehmoment im Antriebsstrang erst bei hohen Geschwindigkeiten auf, wenn der Luftwiderstand entsprechend groß ist. Durch die Übersetzung in den hohen Gängen ist das Drehmoment an den Antriebswellen/Kardanwellen aber nicht so groß, dass sie durch Drehmomentbegrenzung (unbedingt) geschützt werden müssen.
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Grundlagen zu VW-Getrieben :
Im VR6 (genauso wie im TDI und anderen) ist ein Getriebe der 02A-Serie eingebaut. (genaue Infos bei
http://www.doppelwobber.de)
Die 02A-Serie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- 5 Gänge
- 2-Wellen-Getriebe
- max. 250Nm !!!! (egal ob Benziner oder Diesel!!!!!)
- Beispiel GKBs: CCM (VR6), ASD (90PS TDI), CTN (90PS TDI Passat), CYP (90PS TDI Cordoba)
Dann gibt es noch die 02S-Serie (Touran, Golf 5...).
- 6-Gänge
- 2-Wellen-Getriebe
- max. 250Nm !!!!
- Beispiel GKBs:
->TDIs (1,9TDI): FYG, GQM, GQN,
->Benziner (1,6; 1,8; 2,0): GLB, GQP, GXV
Eine weitere Alternative sind die 02M-Getriebe (V6 4-Motion, R32, PD-TDI, V5...):
- 6-Gänge
- (4-Motion)
- 3-Wellen-Getriebe
- max. 350Nm !!!!
- Beispiel GKBs: DQB (1,8T TT), DRP (Golf 2,8 V6 4motion), DRU (130PS TDI), DRV (115PS TDI), DRW (Golf 130/150PS TDI), EAJ (A3 1,8T 150PS), EEJ (Golf V5)
Darüber hinaus gibt es noch 02T-Getriebe (5-Gang, A2), 02N-Getriebe (5-Gang, Sharan), 02J-Getriebe (5-Gang, Golf) und viele weitere, die jedoch für einen VR6T nicht weiter interessant sind, ausser DCL (5-Gang, 3-Wellen-Getriebe vom V5) vielleicht noch.
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Umbau 6-Gang-Getriebe in VR6-Getriebeglocke:
Die Getriebe der 02S-Serie kann man in die Glocke vom VR6-Getriebe einbauen. Vorteil ist, dass die Kupplung passt, die Anbindung passt (auch die Getriebelagerung) und die Getriebe günstig sind (ca. 500-700€).
Man kann auch einfach die VR6-Kupplungglocke an das 02S-Restgetriebe anbauen und einbauen.
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Umbau 6-Gang-Getriebe ohn Umbau Getriebeglocke:
Der Einbau eines 02M-Getriebes an den Golf3 VR6 ist aufwändiger. Hier passen an den VR6 nur die Getriebe vom V5, V6, R32. Weiterhin muss hier die Achse umgeschweisst werden (Getriebelagerbock) oder es muss ein zusätzlicher Lagerbock an den Längsträger angeschweisst werden und ein Adapter muss gebaut werden. Die Antriebswelle rechts vom 4er muss angepasst werden, die Linke passt bei Plusachse. Schaltbox, Seilzüge und Anlasser müssen ebenfalls umgebaut/übernommen werden. Materialkosten belaufen sich auf ca. 2.000-2.500€.
In das Getriebe vom V6, V5, R32 kann man natürlich auch die Innereien eines TDIs einbauen, um die Gänge zu verlängern (zB. DRW). Allerdings muss vorher darauf geachtet werden, dass die Gänge nicht zu lang werden. ZB. ein DRW im 6. Gang bei 6.000U/Min mit 17"ern ergibt eine theorethische Höchsgeschwindigkeit von 326 km/h. Ab einer Leistung von 500PS ist ein solches Getriebe sinnvoll. Durch verschiedene Kombinationen von Achsantrieben, Gangabstufungen etc. kann man sich sein passendes Getriebe zusammenstellen.